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Brief (Transkript)

Gerhard Kunde an seine Mutter am 19.01.1945 (3.2002.0864)

 

O.U., den 19.1. 45



Liebe Mutter!

Da ich nicht weiß, ob ich morgen Zeit zum Schreiben haben werde, da ein Stellungswechsel wahrscheinlich ist, will ich Dir doch heute Nacht ein paar Zeilen schreiben. Etwas Neues kann ich Dir natürlich nicht berichten. Wir sind gerade dabei einen nächtlichen Angriff zu unterstützen, der im Zusammenhang mit dem bisher so außerordentlich erfolgreichen Unternehmen hier in unserem Abschnitt steht. Von dem Anfang unseres Vorgehens – an dem wir übrigens nicht beteiligt sind – berichtete heute schon der Wehrmachtsbericht. An der übrigen Ostfront sieht es ja übel genug aus. Aber ich glaube zuversichtlich, daß wir den bolschewistischen Ansturm noch vor der Reichsgrenze auffangen werden. –
Was Dich bisher besonders interessieren wird, ist die Frage, ob ich hier auch fett werde. Ich kann dich beruhigen. Ich habe hier bestimmt noch nicht abgenommen, eher im Gegenteil. Vor allem, gibt es Fleisch in kaum zu bewältigenden Mengen und als gewissen Ausgleich dazu fast tägl. Wein. Bei der Feldtruppe geht es eben immer noch nahrhaft zu, sonst wäre die Stimmung hier auch nicht so verhältnismäßig gut.
Hoffentlich bekomme ich bald von Euch Post. Alles Gute und recht herzliche Grüße
Dein Gerhard.

 

 



Ansicht des Briefes

 

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