Nach Zeitraum suchen

von 
bis 
SUCHE ZEITRAUM
Bestandskatalog PDF

Brief (Transkript)

Gerhard Kunde an seine Mutter am 30.09.1943 (3.2002.0864)

 

O.U., den 30.9.43.



Liebe Mutter!

Heute habe ich seit langer Zeit zum ersten Mal an meinem schriftlichen Kram etwas arbeiten können. Ich hatte ja schon beinahe vergessen, daß ich Zahlmeister bin. Bei der ewigen Sorge u. dem Ärger mit dem LKW. kam ich mir eher wie ein Schirrmeister vor. – Den Ruhetag heute morgen werde ich wohl wieder auf der Achse sein – haben wir uns aber wirklich verdient, denn gestern haben wir – ich bin zum ersten Mal einen Teil des Weges beim Btl. marschiert – 3 Brücken bauen müssen, um zu unserem Marschziel zu gelangen. Das hätte vielleicht Spaß gemacht, war es doch einmal etwas anderes, wenn es nicht den ganzen Tag fast ohne Unterbrechung geregnet hätte. Das ich mit meinem LKW. über alle 3 Brücken glücklich gekommen bin, ist beinahe ein Wunder. Bei der ersten krachte ein Träger hinter uns, aber wir hatten es schon geschafft. Es handelte sich übrigens jedes mal um 3 – 5 m breite Bäche, die wir zu überwinden hatten. Die alten Brücken hatten vor übern 1 Monat die Partisanen abgebrannt. Sobald größere Truppeneinheiten erscheinen, lasen diese sich aber kaum blicken. Auch dabei ist alles nur halb so schlimm.
Schlecht gehabt haben wir eigentlich während der ganzen Absetzbewegung nicht. Es wurde munter requiriert. Hühner habe ich selten soviel gegessen wie jetzt. Nur an Brot fehlte es, das nicht mehr vorkam. Nun wird sich alles wieder normalisieren. Alles Gute dann u. recht herzliche Grüße von Deinem
Gerhard.

 

 



Ansicht des Briefes

 

Briefe aus diesem Konvolut:
top