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Brief (Transkript)

Gerhard Kunde an seine Mutter am 30.08.1943 (3.2002.0864)

 

O.U., den 30.8.43.



Liebe Mutter!

Deinen Brief vom 19.8. habe ich erhalten. Recht vielen Dank. Dazu hätte ich nur zu sagen, daß sich die Dame Tetzlof die Sache mit den Kreditkassenscheinen aus dem Kopf schlagen soll. Ich habe in meiner Eigenschaft als Zahlmeister darüber zu wachen, daß die Zahlungsbestimmungen – u. dazu gehört auch die Begrenzung der Ausgabe bezw. Überweisungsmöglichkeit von RKK. Scheinen – eingehalten werden, da kann ich sie nicht gut selbst übertreten. Im übrigen sehe ich nicht ein, warum es den Leuten in Frankreich noch besser gehen soll. Sie sind uns gegenüber sowieso in fast jeder Weise im Vorteil. Von hier gibt es nicht viel Neues zu berichten. Ich bin viel unterwegs wegen der Verpflegung usw. Sonst ist die Arbeit schon schaffen. Augenblicklich gehören 4 Kompanien u. der Stab abrechnungsmäßig zu mir. Uffz. Schäfer, der Verpfl. Troß-Fahrer ist gestern in Urlaub gefahren. (Er ist im Ziv. Beruf angehender Hotelier) Ihn vertritt jetzt Uffz. Sobinski, der seit Febr. auf der Zahlmeisterei ist. (Im Zivil ist er in der Parteikanzlei des Führers tätig) der 3. im Bunde Uffz. Weber (Inspektor bei der Reichsversicherngsanstalt) macht den Rechn.Fü. bei mir. Er hat leider erst zu wenig Praxis. Alle 3 sind übrigens jünger als ich u. haben ein sehr ordentliches, militärisches Auftreten.
Gestern war ich zum ersten Mal seit meiner Rückkehr nach dem Osten im Kino. Es gab: Die Wirtin zum weißen Röss’l, mit Leni Marenbach in der Hauptrolle ein ziemlicher Unsinn. Aber es war wieder einmal ein Film.
Alles Gute und recht herzliche Grüße
Dein Gerhard.

 

 



Ansicht des Briefes

 

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