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Brief (Transkript)

Gerhard Kunde an seine Mutter aM 30.07.1943 (3.2002.0864)

 

O.U., den 30. 7. 43.



Liebe Mutter

Wir sind das reinste Rundfahrtunternehmen. Vorgestern sind wir wieder 80 km zurückmarschiert, den gleichen Weg, den wir 3 Tage vorher gezogen waren – die Reste der Div. sind nördlich von uns eingesetzt. Wenn sich die Lage etwas beruhigt, werden wir wahrscheinlich ganz herausgezogen. Aber das sind nur erst Vermutungen aufgrund der Tatsache, daß uns eine unverhältnismäßig hohe Urlaubsquote zugeteilt worden ist. Es heißt also weiter abzuwarten!
Recht herzlichen Dank für Deinen Brief vom 21.7. Eure Besorgnis kann ich nur zu gut verstehen, aber ändern kann ich auch nichts. Ich habe fast täglich abwechselnd an Dich u. Dorth. geschrieben. Von ihr habe ich übrigens schon wieder ein Päckchen mit Gebäck und Pralinen bekommen. Sie ist wirklich rührend in ihrer Fürsorge. Sie hat mir auch von Eurem Friedhofbesuch geschrieben. Du, wie beneide ich Dich manchmal, daß Du an ihrem Arm durch die friedlichen Straßen von B[...] gehen kannst, aber mehr noch freue ich mich natürlich darüber, daß Du sie hast. Du mußt jetzt für mich mit lieb zu ihr sein! –
In der letzten Zeit habe ich Post bekommen: 1.) von Czajorm der noch bei der [...]Kp. ist u. dem es nach glimpfliche überstandenen Winterrückzug ganz gut geht 2.) von Dohm, der nach Pfingsten zu den Pionieren versetzt ist u. dort als Schreiber fungiert, 3.) Angela, die einen Obgm. [?] der Luftwaffe geheiratet hat, aber auch in Krakau tätig ist, 4.) von Tütte, die mich ein wenig geärgert hat, da sie mir nach meiner Absage von vor meiner Abfahrt nachträgt. Ich weiß garnicht, wann ich das alles beantworten soll.
Also, liebe Mutter, nicht schlapp machen, sondern weiter tapfer bleiben! Alles Gute u. recht herzliche Grüße
Dein Gerhard

 

 



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