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Brief (Transkript)

Gerhard Kunde an seine Mutter am 19.10.1941 (3.2002.1941)

 

O.U., den 19.10.41



Liebe Mutter!

Eigentlich habe ich erst gestern geschrieben, aber da wir morgen nach fast 3 wöchiger Ruhe wieder marschieren, will ich es nun heute schon tun. Außerdem beginnt es gerade wieder einmal zu regnen, nachdem wir jetzt ein paar Tage wundervoll sonniges Herbstwetter hatten, und wenn dann wieder ein Fahrzeug zur Feldpost kommt, wenn wir erst 30 km weitergegangen sind, das ist sehr unbestimmt.
Etwas besonderes ist sonst nicht zu berichten. Heute sind es nun 17 Wochen, die wir in diesem gelobten Land leben, aber ich müsste lügen, wenn ich behaupten würde, daß wir ihm schon irgendwelche Lichtseiten abgenommen haben. Im Gegenteil, unsere Sehnsucht nach mitteleuropäischer Kultur nimmt immer stärkere Formen an. Das was uns heute 2 Landser, die Kfz. Ersatzteile in Deutschland besorgt haben, von der Heimat berichteten, war allerdings nicht ausgesprochen erfreulich. Vor allen fand ich es sehr hässlich, daß man ihnen verschiedentlich sagte, was, Ihr wollt uns das noch wegkaufen, Ihr habt doch davon mehr als wir. Nun gönnt man den Landsern nicht einmal die paar Zigaretten und das bißchen Schnaps. Schön ist das nicht.
Ich habe feststellen müssen, daß meine Schirmmütze im Koffer ziemlich ramponiert ist. Stell doch bitte mal fest, ob es sicht nicht lohnt, meine alte, die noch einen fabelhaften Stoff hat, umarbeiten zu lassen. Also dunkelgrüne Paspelierung und Offz. Kordel, Kopfgröße 55 ½ muß erhalten bleiben.
Alles Gute u. recht herzliche Grüße
Dein Gerhard

Schick mir doch bitte ein paar Briefumschläge, die sind sehr knapp bei uns.

 

 



Ansicht des Briefes

 

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