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Brief (Transkript)

Wilhelm Grotz an seine Eltern am 21.7.1941 (3.2002.0345)

 

21.7.1941



Liebe Eltern

Vor einigen Tagen kam ich mit meinen Kameraden wieder einmal in ein anderes Lager. Ich bin jetzt in Ägypten. Es ist ziemlich warm hier. Da wir jedoch nur ganz leichte Kleidung tragen, ist es erträglich. Zum Glück sind immer die gleichen Kameraden bei mir. Das erleichtert die Lage sehr. Wir kennen uns nun doch schon lange mit unseren Sorgen. Gegenseitige Hilfe in allen kleinen Nöten ist selbstverständlich. Im übrigen geht es mir gut – soweit das bei einem Gefangenen möglich ist. In Deutschland oder sonstwo ohne Stacheldraht wäre es natürlich schöner. Umso glücklicher werden wir sein, wenn uns nach dem Kriege ein neues Leben geschenkt wird. – Ich bestätige nochmals, dass ich Vaters ersten Brief erhalten habe. Hoffentlich seid Ihr und meine Brüder gesund. Wisst Ihr, wonach ich mich am meisten sehne? Nach einem schönen Deutschen Tannenwald – natürlich abgesehen von unserem Wiedersehen. Sorgen braucht Ihr Euch meinetwegen nicht zu machen. Ich habe nur eine Bitte: Schreibt mir, wenn möglich, oft.
Mit den allerherzlichsten Grüssen
verbleibe ich

Euer Wilhelm.

 

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