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Brief (Transkript)

Helmut Schneiss an seine Eltern am 22.02.1944 (3.2002.7595)

 

EA}24/2

Bielefeld, den 22. 2. 44.



Meine lieben Eltern!
Heute erhielt ich Euren lieben Gruß anläßlich Vaters Geburtstag und danke Euch dafür, sowie auch für die guten Wünsche bezgl. meiner baldigen Genesung, herz-lichst.
Meinem Hals geht es inzwischen noch nicht bes-ser. Er eitert dauernd. Da ich nun tagsüber keinen Verband tragen soll, läuft der Eiter immer herunter. Bekomme nun tägl. Höhen-sonne und Einpinselungen mit Schwefelschüttelmixtura. Meine Blutsenkung ist auch wieder schlecht (17/41 mm in ein und zwei Stunden). Zucker ist im Urin nicht mehr festgestellt worden. Stattdessen fanden sich aber nun vereinzelt Leukozyten darin. Letzteres heißt wohl Eiweiß. Solange diese Leukoc. nicht massenhaft auftreten, ist es nicht schlimm.
Heute mittag hatten wir wieder fast 4 Std. Alarm. Fast während der ganzen Zeit kreisten die Feindbomber über der Stadt. Kameraden, die draußen standen, wollen 4 Abschüsse gesehen haben.
Für heute wieder viele herzl. Grüße Euer Helmut.

 

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