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Brief (Transkript)

Helmut Schneiss an seine Eltern am 11.02.1944 (3.2002.7595)

 

Bethel, den 11. 2. 44.



Meine lieben Eltern!

Ich teilte Euch gestern abend schon mit, daß es mir schlecht ginge. In der verg. Nacht ist mein Hals, Kopf und Gesicht stark angeschwollen. Hatte dabei Fieber und Schüttelfrost. Heute morgen bin ich einfach im Bett geblieben, ohne mich um den Dienst zu kümmern. Da nun mein Kopf immer dicker wurde, ging ich gegen Mittag zum Arzt. Es wurde eine Urinuntersuchung gemacht u. im Urin Zucker festgestellt. Der junge Unterarzt wollte erst abwarten bis der Stabsarzt kam. Ich mußte also noch einmal wiederkommen. Der St.-Arzt sagte sofort, daß ich ins Laz. müsse. Ich ging nun zur Komp. zurück, gab meine Sachen ab, verpackte meine Privatsachen und meldete mich überall ab. Auch der Kp.-Chef, den ich im Flur traf, wünschte mir gute Besserung.
Um 15 uhr ging ich wieder zum Revier, um meine Einweisung ins Laz. zu holen. Ich sollte dann mit der Straßenbahn nach Bethel fahren. Plötzlich wurde es mir aber schlecht u. ich legte mich einige Zeit auf eine Couch. Der Arzt rief nun einen Wagen an der mich bis vor die Tür des Hauses Gilead brachte. Liege mit 4 Kameraden auf einem gemütlichen Zimmer.
Für heute nun genug. Recht herzl. Grüße

Euer Helmut.

Meine Diagnose lautete: Furunkulose u. Phlegmone.
Gestern Abend hatten wir keinen Alarm. Eben wird Voralarm gegeben.

 

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