Nach Zeitraum suchen

von 
bis 
SUCHE ZEITRAUM
Bestandskatalog PDF

Brief (Transkript)

Helmut Schneiss an seine Eltern am 10.02.1942 (3.2002.7595)

 

Bielefeld, den 10. 2. 42.



Liebe Eltern!

Euren lieben Brief vom 8. 2. habe ich erhalten und danke Euch herzlichst dafür. Ich freue mich, daß es Euch noch gut geht. Leider kann ich das nicht von mir behaupten. Es geht mir schlecht. Mein Furunkel wird immer dicker. Die ganze re. Seite ist geschwollen. Heute war ich wieder beim Arzt aber er kann mir auch nicht helfen. Wenn er es mir aufschneiden würde, daß ich Erleichterung habe. Es ist ein neuer, junger Arzt und traut sich das sicher nicht zu. Er hat mich für weitere 5 Tage innendienstkrank geschrieben. Aber hier nimmt man darauf keine Rücksicht. Gestern mußte ich wieder den ganzen Tag im feuchten Schneewetter herumlaufen. Wenn keine Besserung eintritt, bleibe ich einfach im Bett liegen und mache keinen Dienst mehr mit. Heute abend habe ich Fieber.
Schade, daß ich Heinz mein Thermometer geliehen habe, sonst würde ich mal messen.
Das Paket von Tante Anna und Luise habe ich erhalten. Leider fehlt mir im Augenblick der Appetit.
Irmg. kam nicht zum Kino, da sie noch auf ihre Mutter, die eine Besorgung machte, bis 14 Uhr warten mußte.
Ich müßte eigentlich am Sonntag um 11 Uhr in der Kaserne sein aber sonntags kommt es nicht so genau, da doch kein Dienst ist.
Heute mittag hatten wir fast 2 Std. Alarm.
Viele Grüße

Euer Helmut.

 

top