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Brief (Transkript)

Eltern an Helmut Schneiss am 01.06.1943 (3.2002.7595)

 

Essen, den 1. 6. 43.



Lieber Helmut

Soeben erhielten wir Deinen lieben Brief vom 29/5. Recht herzl. Dank dafür. Wie Dir und Irmgard so geht es auch uns gottlob noch gut. Auch Irmgard’s Eltern sind noch wohlauf. Wenn wir diese Zeilen noch schreiben können, meine Lieben, kann man nur immer wieder von riesigem Glück sprechen und Gott wiederum auf den Knien danken, daß er seine schützenden Hände uns auch bei diesem 5. Großangriff auf unsere Stadt nicht versagt hat.
Sofort nach dem Großangriff habe ich Euch geschrieben, also am 28/5. Der Brief konnte natürlich am 29/5. noch nicht in Eueren Händen sein. Aber Deine Fragen in Deinem Br. v. 29/5. wirst Du inzwischen fast restlos beantwortet finden. Die Zeit’gen werden Dir auch einiges zu berichten wissen.
Die Städt. Krankenanstalten und das Elisabeth-Krankenhaus sind getroffen worden, das sind bestimmt keine kriegsw. Ziele, wie der „Herr“ Churchill diese Terrorangriffe immer anders wahr haben möchte. Das Eine steht fest, die Generalabrechnung bleibt bestimmt nicht aus.
Ach wie freuen wir uns immer wieder erneut, daß Ihr beiden Liebes- und Eheleutchen ein so überaus nettes und harmonisches Leben führt. Sagt mal, Ihr Beiden, wie sollen der Bub’ bezw. das Mädel eigentl. heißen? Wenn’s noch Euer Geheimnis bleiben soll, können wir auch abwarten. Für heute recht herzl. Grüße, auch an Irmgard, Euer Vater
Recht herzl. Gruß Euere Mutter

 

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