Wildnis, den 25.11.43

Liebste mein!
Innigfroh sind heute wieder meine Grüße von daheim aus. Ich habe heute morgen wieder den Langschläfer gespielt. Nach dem Kaffee habe ich oben auf dem Schlafzimmer gründlich herumgekrost. Nach langem Suchen fand ich dann auch die kostbare Seide zu Deinem Brautkleid. Einfach großartig und herrlich. Ich muß sagen, da hat Fred ganz groß eingekauft. Hoffentlich kannst Du die Seide nun bald in Arbeit geben – daß ein herrliches Brautkleid draus werde! Ich kann es kaum erwarten, Dich in herrlichem Brautschmuck heimführen zu dürfen. Es muß bald sein. Ich bin manchmal ganz hilflos, wenn ich an alles denke und oft meine ich, wir müßten uns einfach über alle äußeren Schwierigkeiten hinwegsetzen - und doch gilt es in so vieler Beziehung Rücksicht zu nehmen. Wir werden uns weiter bemühen. vielleicht daß sich bald ein Weg zeigt – es soll kein Versuch ungenutzt bleiben. Ich muß jetzt gleich nach Herzogenrath – und da wollte ich dieses Brieflein eben mitnehmen. Was mir einfällt – gestern fand ich Dein erstes Brieflein aus Gardone! Hoffenltich wird die Arbeit da unten nicht zu hart und schwer. Versuche auf alle Fälle die nötige Zeit der Ruhe und Entspannung für Dich herauszuschlagen.
Nun mein Lieb – küsse und herze ich Dich und bleibe im Kreuze –
Dein Peter