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Brief (Transkript)

Helmut Nick am 24.6.1941 (3.2002.0274)

 

24/6. 41



Mein liebes Mädel!

Heute ist der 3. „Russentag“ und wir sind schon ein hübsches Stück weitergekommen. Ich glaube, die größten Schwierigkeiten in diesem Krieg wird nicht der feindliche Widerstand sondern werden die wunderschönen Straßen bereiten. Aber es gibt ja keine Schwierigkeiten, die nicht überwunden werden. Wenn ich auch nicht gerade an einen Blitzkrieg glaube, so jedoch an eine schnelle Beendigung. Gestern hat ein Truppmitglied und ich noch 2 von den Bolschewiken in einem Wald geschnappt. Schön ausstaffiert waren die gerade nicht. Unsere Anzüge sind doch dagegen schon bessere Sonntagskleidungen. Du müßtest uns mal nach einer Fahrt sehen, ich glaub Du würdest mich kaum kennen, so sind wir mit Landstraßenruß belegt. Na, dagegen hilft Seife und Bürste, die haben wir ja. Im übrigen können wir uns nicht beklagen. Verpflegung ist gut. Vor allem sieht man ein Weiterkommen, das ist die Hauptsache. Nur zum Urlaub der nach diesem Krieg ja kommen wird, werden wir eine nette Anfahrt haben.
So, daß war meine Wehrmachtsbericht-Fortsetzung. Nachher geht’s weiter, dem Russen das Laufen beibringen (das er übrigens schon sehr gut kann). Euch allen herzl. Grüße und Dir lb. Küsse
Dein Helmut

 

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