1.10.1943

Meine liebe Lyddi!

will Dir wieder ein paar Zeilen aus weiter Ferne senden. Hoffe, mein Liebling, daß zu Hause noch alles in bester Ordnung ist! Hier ist alles beim alten, u. gesundheitlich geht es mir gut. Wir liegen mit 17 Mann in einer Baracke, u. das ganze Lager ist von Wald umgeben. An Löhnung bekommen wir 3 Dollar im Monat. Meine liebe Lyddi, Du kannst ganz beruhigt sein, wir schlagen uns schon durch. Nun habe ich etwas anderes, u. zwar wieder eine kleine Bitte; ich kann Päckchen von 1220 Gramm empfangen, u. darum sei doch so gut, u. schicke mir etwas zu lesen, aber keine politischen Bücher u. auch keine Zeitungen. Was treibst Du noch alles zu Hause, u. wie geht es Mutti; ich hoffe ja, daß sie wieder gesund ist, u. tüchtig zugenommen hat. Grüße sie bitte recht herzlich von mir, u. ebenfalls Vati, Tante, Onkel u. Dieter. Lyddi, der Sohn von Deinem Chef war doch auch in Afrika, weißt Du, was aus dem geworden ist? Nun, meine liebe kleine Lyddi, sei recht herzlich gegrüßt u. tausendmal heiß geküßt von Deinem Schorsch’l.