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Brief (Transkript)

Hans Stock an seine Familie am 30.03.1944 (3.2002.1217)

 

30. März 1944



All meine Lieben! Dieser Brief nimmt den weitesten Weg von alle meinen Briefen, die ich Euch je geschrieben habe. Hoffentlich erreicht er Euch recht schnell und möglichst ungekürzt bei guter Gesundheit. Dieser erste Brief gilt zunächst für alle, die etwas über mich wissen wollen, später schreibe ich dann einzeln. Mein Freund soll seine Mutter von mir grüssen, es ist vielleicht gut. Ehe Ihr mir schreibt, erkundigt Euch irgendwo beim DRK oder bei Bekannten über die Formalitäten, die genau eingehalten werden müssen. Übermorgen hat Eva Geburtstag. Ich wünsche alles Gute. Wie geht es allen aus der Familie, Karl, Alex usw.? Hoffentlich seid Ihr alle gesund! Nachdem ich mit einigen Leuten meiner Kompanie von den Amerikanern gefangen wurde, kam ich bald aufs Schiff. Ich sah die grausige Stelle im dunkelblauen Mittelmeer, wo Wolf versank zu der Zeit, da ich ihn zum letzen Mal sah. Zu Hau[Stellen geschwärzt] Ich sah die Öde des Atlantik in all seiner Schönheit und Unerbittlichkeit. Hier in Amerika ging es dann im neuen Tempo weiter. Durchsuchung, Entlausung, Einsteigen in die Pullmanns und ab gings über Riesenflächen in die Pracht des Coloradogebirges. Es ist kalt und schön. Die Unterkünfte warm. Seid versichert, dass mir gut geht. Herzliche Grüsse Hans.

GEFR. HANS STOCK 81-231418 COMPANY 7
PRISONER OF WAR CAMP
CAMP GREELEY
C/O G.P.O., BOX 20, NEW YORK, N.Y. U.S.A.

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