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Brief (Transkript)

Wolfgang Panzer an seine Eltern und Geschwister am 11.02.1917 (3.2012.2822)

 

V. 11. II. 1917.


140.

Meine Lieben!
Nach über einem Vierteljahr regster Schützengrabenarbeit sind wir nun endlich wieder einmal in wohlverdiente Ruhe gekommen in ein niedliches Dörfchen, das ich von Oschwein[?] aus schon ohles[?] gestürmt[?] habe. Johannes u. ich liegen natürlich zusammen im kathol. Pfarrhaus, sehr gemütliche große Betten, in denen es sich herrlich ausruhen läßt.
Wie lange unser Bataillon hier bleibt, ist unbestimmt, ich komme wahrscheinlich dieser Tage endgültig zum Regiment.
Jetzt kann ich Euch noch etwas schreiben, das ich bisher vor Euch verschwiegen hatte u. wofür ich Euch um Verzeihung herzlich bitte. Im November schrieb ich Euch, daß ich Nachts auf Patrouille gewesen sei. Seit dieser Zeit habe ich noch 38 weitere Patrouillen gemacht als Patr. Offizier des Batl., habe dabei natürlich viel von der französischen Stellung erkundet u. sehr viel beobachten können, interessante u. lustige Sachen (z.B. einen Franzosen, der schmutzige Hemden wusch u. scheußlich an den Fingern fror u. einen anderen, der sich seine Zigarette ansteckte u. nachher die Streichholzschachtel nicht mehr in die Hosentasche bekam, weil er einen Mantel anhatte.) Jetzt erklärt sich Euch vielleicht manches aus meinen Briefen von damals, daß ich so gar wenig über mein eigentliches Tun und Treiben schrieb, (ich ging gewöhnlich in der Frühe raus u. kam Vorm gegen 9 Uhr eben zurück), daß ich so häufig Besprechungen beim Kommando hatte, daß ich oft ohne eigentlichen Grund keine Zeit zum Briefschreiben hatte usw. Ich erzählte Euch auch mal von einem Lob, das ich im Batl.befehl bekommen habe, damals war eine Patrouille von uns nah an den franz. Graben gekommen, habe kolossal Feuer bekommen u. konnte nicht mehr zurück, weil der Nebel inzwischen weg war. Um 12 Uhr Mittag erfuhr ich erst davon, […] […] mit meinen Leuten raus u. arbeitete mich auf dem Bauch ein Stück weit vor, um mit der Patr. Leute[?] zu finden, Gegen 2 Uhr entdeckten wir endlich mit dem Fernglas einen, der hinter einem Baum versteckt lag und nicht erkannte, weil alles vom Feind eingesehen war. In der Abenddämmerung ging ich nun mit einem […]
[Brief unvollständig]

 

 



Ansicht des Briefes

 

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