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Brief (Transkript)

Mutter an Wolfgang Panzer am 31.03.1915 (3.2012.2822)

 

Frankfurt, d. 31.3.15. № 95.



Ich kann doch unmöglich die beiden Kleinen die weite Reise zu Dir allein machen lassen, da hab ich mich schnell angezogen, mein liebes Jung, & bin mitgekommen u feire nun mit Dir Ostern. Wer hätte das zu Weihnachten gedacht, daß Du auch das hl. Osterfest fern von uns begehen wirst! Gebe Gott, daß endlich der Frieden, aber nur der siegreiche Frieden, näher kommen und wir uns bald wieder froh vereinen können. Ob Du auch das Osterfest so im Frühlingsglanze begehen kannst, wie den Palmsonntag? Bei uns ist nämlich über Nacht Winter geworden u es sieht eher wie Weihnachten denn wie zum Auferstehungsfeste aus. Vom Vati kamen bisher recht gute Nachtrichten aus Berlin, nun wird freilich der Briefverkehr stocken, seit er über der Grenze ist. Am Charfreitag erwarte ich ihn zurück. Ich gehe jetzt zu einer Bismarkfeier im Less. Gymnasium, Hildi & Stein[?] treffe ich auch dort, es gibt dann auch gleich Zeugnisse. Stein[?] war in letzter Zeit etw. besser in der Schule. - Von den Eiern, den süßen, hat Dir jedes der Kinder eines gespendet, laß Dir alles recht gut schmecken u feire recht fröhlich das schöne Fest, das uns nächstes Jahr hoffentlich doppelt fröhlich vereint sieht. Nun leb wohl, liebes Kind, laß bald wieder Gutes von Dir hören & sei aufs herzlichste gegrüßt & geküßt von Deinem Mutt.

 

 



Ansicht des Briefes

 

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