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Brief (Transkript)

Julius Lauth an seine Ehefrau am 29.08.1916 (3.2012.1801)

 

Neues Lager, den 29. 8. 1916



Liebe Hedwig!
5 Uhr durch. Ich erwarte um 6 einen Brief von Dir. Es ist mir ein Bedürfnis, Dir zu schreiben, lieber würde ich ja mit Dir plaudern, mich aussprechen. Leider geht das nicht. Wer weiß, wann mal wieder. Den Krieg mit Rumänien maß man doch glaube ich, etwas ernster ansehen. Wer weiß, wie das noch werden mag. Ich sehe nicht sehr rosig. Trotzdem ja eine ganze Menge Türken da sein werden wird Deutschland wohl wieder Truppen hinschicken müssen. Wo sollen die Menschen alle herkommen. Wenn nur die Auffassung, die sich aus anliegendem Abschnitt ergiebt, zutreffen sein würde. Man möchte es so gern hoffen. -
Es ist doch auffallend, daß man über mich noch keine Entscheidung getroffen hat. - mich tröstet in meiner Einsamkeit nur das Bewußtsein, daß Du an mich denkst und mit Deinem ganzen Fühlen teilnimmst an dem, was mich betrifft.
Hoffentlich geht es Dir und ebenso den Kindern gut. Ich denke so viel an Euch. Daß ich so wenig von dem Sonnenschein habe, den Kinder verbreiten. -
Ich habe Dir am 22. 23. 25. (26. Karte) 27. u. 28. geschrieben. Hoffentlich hast Du alles bekommen. Von Dir habe ich bislang erst 2 Briefe. Ich denke, daß Du mir wieder öfters schreibst, sobald es Dir gut geht. Man freut sich auf jeden Brief, das weißt Du doch. Und wenn Du daran denkst, wird es Dir doch auch Freude machen, oft zu schreiben.
Es ist gleich ½ 7, der Briefbote ist noch nicht dagewesen. Dieser Brief soll nun ½ 7 fort. Deshalb muß ich Schluß für heute machen.
Dir und den Kindern herzliche Grüße und Küsse
Dein Julius.

 

 



Ansicht des Briefes

 

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