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Brief (Transkript)

Julius Lauth an seine Ehefrau am 28.08.1916 (3.2012.1801)

 

Neues Lager, den 28. 8. 1916



Liebe Hedwig!
Heute morgen erhielt ich Deinen Brief vom 26. Gleichzeitig hörte ich von Italien u. Rumänien. Was soll man nun sagen? Ich hoffe sehnlichst, daß die Rumänen von den Bulgaren tüchtig Hiebe kriegen. Aber ob der Krieg nun nicht wieder noch länger dauern wird? Man mag sich das gar nicht ausdenken. -
Ich hoffe, daß es Dir wieder besser geht und daß die Besserung anhält. Könnte ich nur bei Dir sein. Das mit Erika hat hoffentlich nichts zu bedeuten. Aber frage Dr. Fl., wenn Du meinst. Die Kinder werden besser schlafen, wenn es erst wieder früher dunkel wird.
Heute las ich irgendwo, daß wahrscheinlich ein rindfleischfreier Monat kommt. Ferner wurde über die Bestandsaufnahme geschrieben. Ich lege Dir den Artikel bei, vielleicht steht er auch in Deiner Zeitung? Ich überlasse alles Dir. Es ist bei den Strafen doch wohl das beste, alles, auch die Eier, wenn auch etwas knapp, aber doch so ziemlich anzugeben. Es kann Dir aber kein Mensch zumuten, die Eier deswegen herauszunehmen u. nachzuzählen. -
Heute vor 8 Tagen nahmen wir Abschied von einander. Vor einem Jahr waren wir in Rothenfelde. Ich denke mit Wehmut daran. Es waren doch schöne Wochen dort. Ich glaube, wir werden später doch noch mal zur Erinnerung hinfahren. Wenn man doch erst mal wieder so weit wäre, sich so etwas vornehmen u. ausführen zu können. - Ich bin gespannt, was die heutige Abendzeitung bringt. - Mein letzter Brief war in Bahnhof Jüterbog von meinem Burschen eingesteckt, vielleicht geht er heute wieder hin. - Es fällt mir ein, kannst Du nicht bei der Bestandsangabe bemerken, daß ein Teil des Fleisches für Deinen Mann bestimmt sei? Aber vielleicht hält man dem entgegen, der bekommt ja seine Fleischkarte selbst.
Laß es Dir gut gehen. Ich grüße Dich und die Kinder herzlich.
Dein Julius.

 

 



Ansicht des Briefes

 

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