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Brief (Transkript)

Franz Schmitz an seine Familie am 14.04.1915 (3.2012.0553)

 

Montigny den. 14.4.15



Meine Lieben.
Habe Pakete bis 33 und auch den Brief vom 7ten erhalten und hab daraus ersehen, das es Euch noch wohl ergeht, was ich auch Gott sei Dank von mir sagen kann. Hier ist noch alles beim Alten, nur das wir morgen jedenfalls wieder weiter machen und zwar per Bahn, wohin weiß der liebe Himmel hoffentlich nicht nach Rußland, gerüchtweise soll es nach den Vogesen gehen. Ich war gestern in Rethel, konnte aber Willy Mertens nicht mehr finden dort, waren auch schon wech, aber so etwas hatte ich mir nicht vorgestellt denn die halbe Stadt war ein Trümmerhaufen, wie es dort aussieht könnte Ihr Euch nicht vorstellen. Entschuldige liebe Papa das ich Deinen Namenstag vergessen habe, welches es hiermit nachhole, denn im Kriege vergißt man so manches, nachträglich meinen herzlichen Glückwunsch. Es thut uns leit das wir hier so flott weg müssen, denn die Leute woh wir Einquartiert sind, waren sehr gut zu uns. Sonst noch alles wohl. Hoffentlich wird das Morden doch bald ein Ende nehmen. Auf ein frohes Wiedersehen und mit vielen Grüßen an alle verbleibe ich Euer Euchl.
Franz.

 

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