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Brief (Transkript)

Franz Schmitz an seine Familie am 12.12.1914 (3.2012.0553)

 

Loisy den 12.12.14.



Meine Lieben.

Bin jetzt schon eine Woche hier und habe mich ganz gut eingelebt hier. Wir liegen hier auf einem Bauernhof. Zu 8 Fahrer und 8 Bäcker und schalten und walten hier, denn die Leute sind weg, außer einem alten Schiffer, es wird gekocht und gestocht. Hier sind die Dörfer verschont geblieben. Unser Dienst ist ganz gut auszuhalten, morgens um 7 Uhr stehen wir auf, dann wird zuerst Kaffe getrunken, dann werden die Pferde gefüttert und etwas geputzt. Dann wird Holz oder Mehl gefahren, nachmittags haben wir gewöhnlich nichts zu thun, außer die Pferde zu besorgen. Auf der Fahrt hierhin sah es ganz bunt aus, abgebrannte Dörfer, gesprengte Brücken, nämlich wir sind 3 mal über die Maas gefahren wo die Brücken gesprengt waren und von unseren Pionier wieder aufgebaut waren, auch die Gegend war ziemlich öde. Hier scheint eine bessere Gegend zu sein. Im Felde sieht es doch bunt aus, denn man sieht noch ganze Stücke Frucht auf dem Halme, wo der Binder[?] noch dran steht, Zuckerrüben sieht man auch noch stehen. Wenn Ihr ein Packet schickt so denkt an ein Paar Strümpfe und ein Paar Taschentücher. Sonst noch alles wohl. In der Hoffnung das Ihr so gesund und munter seid wie ich verbleibe ich
Euer Euch liebender
Franz.

Adr. Feldbäckereikolonne 2.
8 Armee K.

 

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