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Brief (Transkript)

Adolf Treber an seine Familie am 14.05.1916 (3.2011.3956)

 

14.5.16:


18.5.16.
Mein Lieben,
die Post kommt eben sehr unregelmäßig, es hat eben lang gedauert, bis ich was bekam. Am besten merkt man\'s an der Zeitung, die sonst regelmäßig jeden Tag kam, jetzt aber öfters ausbleibt. Hoffentlich habt Ihr aber meine Briefchen erhalten. - Ich hab bis jetzt Vaters Brief (gestern) u. heut die Seife bekommen. Es gibt nun hier auch wieder Seife in kleinen Mengen, die Eure bleibt also vorläufig eiserner Bestand. Ich danke Euch vielmals dafür, u. besonders noch für die Urlaubsbildchen. Wenn die Photographien von Hackenjost[?] kommen, schickt mir bitte auch 2, ich möchte doch mal sehen, wie sie ausgefallen sind!
Unsre Leute haben hier in den letzten Tagen schöne Erfolge gehabt, wie Ihr wohl in der Zeitung gelesen habt – trotz dem englischen Bericht. Es wurden lediglich einige Gruppen zurückgezogen, die entgegen dem ursprünglichen Plan zu weit vorgestellt waren. Die Verluste auf unsrer Seite sind äußerst gering. Gefangene habe ich eine ganze Masse gesehen u. gesprochen – das letztere fiel mir allerdings mit meinen 3 Brocken Englisch recht schwer. - Ich würde Euch gern noch darüber schreiben, aber ich weiß nicht, wie man\'s bei der Kontrolle auffaßt u. schließlich bekommt Ihr den Brief nicht u. ich statt dessen ein paar Tage Loch. -
Sonst weiß ich nichts, bei mir ist alles noch wie\'s war.
Ich herzlichen Grüßen
Euer Adolf.

 

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