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Brief (Transkript)

Kamerad an Adolf Treber am 28.04.1916 (3.2011.3956)

 

28.4.16



Lieber Adolf!
Ich verstehe ganz und gar Deine schreckliche Lage besonders jetzt, wo es so schön geworden ist. Warum willst Du Dich da entschuldigen! Es muß doch so sein. Voll verstehen heißt da verzeihen. Du tust mir ja herzlich leid, daß Du nach den schweren Kriegsmonaten in Deinem Urlaub keine Ruhe und Muße finden kannst. Ich sehe, wie man Dich, armes Menschenkind, von einem Platze zum anderen schleppt, Du aber willst gar nicht mittun. Ach, Dir ist es so lästig, hinaus zu wandern in die blühende Natur, so unbequem im Kreise von „Schönen“ zu spielen. Du bist abends so matt, wenn die erfrischend kühle Luft Dich umschmeichelt, so schrecklich müde bist da, wenn Du Schmetterlinge fängst. Du hast Sehnsucht wohl noch dem Graben? Warum willst Du Dich entschuldigen, ich begreife Deine Lage doch zu gut.
Viele Grüße, Dein Franz.
Grüße Deinen Onkel.

 

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