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Brief (Transkript)

Adolf Treber an seine Familie am 01.10.1915 (3.2011.3956)

 

1.10.15.


Eingetroffen 5.10.15.
Meine Lieben,
zuerst will ich Euch herzlich danken für das erhaltene Geld – ich werde, wie gesagt jetzt keins mehr brauchen – u. für das Paketchen, das Geiger[?] mitgebracht hat. Die Zigarren sind sehr gut, den Tabak hab ich noch nicht versucht, auf jeden Fall ist\'s genug!
Gestern sind wir wieder aus dem Schützengraben gekommen, 4 Tage waren wir in Unterstützung u. 2 an vorderer Linie. Morgen Abend geht\'s dann wieder hinaus.
Bei uns hat man bis jetzt von der engl. Offensive noch nichts gemerkt, es war sogar recht ruhig am letzten Mal. Der Leutnant von dem Zug, der mich ablöste ist zwar jetzt gefallen, aber ich weiß nicht wie. -
Fritz u. Heiner sind zufällig eben auch herein, ich treffe sie im Kasino. Es geht uns allen 3 noch recht gut. - Wir haben oben ziemlich Regenwetter, in den Gräben war\'s manchmal schon recht unangenehm, der flandrische Winter scheint schon allmählich einzusetzen. Hoffentlich wird es dieser Jahr kälter!
Unterjacken u.s.w. hab ich bis jetzt noch nicht gebraucht, ich […] immer noch nur wie im Sommer. Nur wenn ich nachts Dienst habe, muß ich manchmal den Mantel anziehen.
Unser Batl.-Kommandeur Major von Weech hat für den 14. März den Max-Josephs-Orden bekommen, da ist natürlich das ganze Regiment stolz drauf.
So, heut will ich Schluß machen u. zum Essen gehen.
Ich grüße Euch alle herzlich
Euer Adolf.

 

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