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Brief (Transkript)

Ernst Emmerich an seine Eltern am 08.04.1915 (3.2011.3530)

 

Horodenka 8. IV. 15


Nun muß ich doch einmal die Mär von meinen „Patrouillen“ u. meiner hervorragenden Tätigkeit, die Euch Herr Leifer erzählt hat, zerstören. Ich habe in der Tat dort eine(!) Patrouille gegangen, bei der wir nach 50 Schritt einen Schuß abbekamen, worauf wir wieder zurückgingen. Es war ein Unteroffizier mit 5 Mann. Ich habe also nicht mal geführt. - Mir hat nämlich ein anderer Offizierstellvertreter hier dieselbe Rede gehalten, u. er geriet in die tödlichste Verlegenheit, als ich ihn fragte, wo er denn eigentlich meine Verdienste suchte. - Also seid nur nicht zu stolz auf Euren Sohn; er ist nicht mehr als die anderen; selbst wenn sie mir noch mehr anhängen sollten.
Fragt Rudi einmal, falls er in Meiningen ausgebildet wird, ob ihn ein gewisser Simon ausbildet, mit dem ich in einem Gliede gestanden habe, damals in Polen. -
Hier in Horodenka haben wir nun ein paar Tage Ruhe – d. h. Appell – gehabt; wissen aber noch nicht was kommt. Beinahe wären wir wieder in die Karpaten gekommen, aber unsere Kavall. Division, die neulich schon 2 östreichische Jägerbataillone, die sie statt unserer erhalten sollte, abgeschlagen hat, will uns nicht wieder hergeben.

 

 



Ansicht des Briefes

 

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