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Brief (Transkript)

Hans Müller an eine Freundin am 12.03.1919 (3.2011.1592)

 

Den 12. März 1919.



Liebe Freundin Regine!
Habe Deinen lieb. Brief den Du glaubtest vom 9. Febr. gestern mit Freuden erhalten, besten Dank. Ersehe daraus, daß Du sowie Deine werten Angehörigen noch gesund seid was ich Dir auch von mir schreiben kann und hoffen wir daß es auch ferner so bleiben möche das wir uns gesund Wiedersehn. Ich danke Dir auch für Deinen Trost den ich aus Deinen Zeilen lese, uns bleibt sonst auch nichst anderes übrig alls Geduld haben trotzdem mich manchmal die Geduld verlässt und das wirst Du mir auch nicht verdenken können, die Gefangene von Deutschland sind ausgeliefert die Soldaten von der Front sind zurückgekehrt u. nur wir, bloß wir verflucht müßen noch hier unsere schönen Jahre zubringen. Aber ich will wieder ruhig sein den wie Du merkst hätt mich bald wieder die Geduld verlassen. Auch schreibst Du mir das die Herren Turner ein Begrüßungsabend hatten interessiert mich wenig den solange ich jetzt hier bin ist es nicht einen einzigen von meinen werten Kameraden eingefallen mir zuschreiben. Es kommt auch wieder einmal eine andere Zeit.
Für heute wüßt ich sonst nichst mehr. Also gute Nacht ich mach jetzt mein Bett zurecht und lass mir dann recht schönes von Dir träumen. Auf Wiedersehn Dein Freund Hans Müller. Gruß an Alle

 

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