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Brief (Transkript)

Hans Müller an eine Freundin am 07.07.1918 (3.2011.1592)

 

Kinlochleven, den 7.7.1918.



Liebe Freundin Regine!
Vorallem entschuldige, daß ich Dir schon lange nicht mehr geschrieben habe, denn ich dachte schon, ich werde Dich durch meine Briefe belästigen, dann man weiß manchmal nicht wenn mann zu lange von zu Hause weg ist was alles vorkommt. Trotzdem ist aber nicht gesagt, daß ich nicht an Dich gedacht habe. Deinen lieben Brief vom 27. April, in dem Du schreibst, daß Du den meinen vom 20. Febr. erhalten hast, habe ich gestern mit großer Freude erhalten und danke Dir vielmals. Ersehe daraus daß Du, sowie Deine lieb. Eltern nebst Schwester noch gesund seid was ich auch ferner hoffe u. wünsche. Auch ich bin Gott sei dank soweit noch gesund. Sonst ist aber alles noch beim alten, Hoffnung auf eine baldige Befreiung aus unserer erbärmlichen Lage durch Frieden oder Austausch, ersteres wäre uns selbstverständlich lieber.
Auch fragst Du mich ob ich mich manchmal an die vergnügten, fröhlichen Stunden erinnere vor einigen Jahren, und ob, nur zu oft muß ich daran denken, denn wir haben ja sehr viel Zeit dazu, an die vergangene Zeiten zu denken, aber auch an traurige u. schlechte. Regine wie es Dich freud von mir was zu hören freud es auch mich wenn ich von Dir was höre. Muß nun schließen in der Hoffnung auf gesundes Wiedersehn, grüßt Dich vielmals Dein tr. Freund Hans Müller.
Grüße an Deine Eltern nebst Schwester
Auf Wiedersehn.

 

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