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Brief (Transkript)

Johannes Wierich an seine Familie am 10.03.1916 (3.2009.0064)

 

10. 3. 16.



Meine Lieben!
Da heute ein recht langweiliger Tag ist, kann ich Euch aus der Stellung noch einmal einen Brief schreiben.
Gestern Abend erhielt ich Paket Nr. 4 mit dem schönen Kuchen.
Vergangene Nacht haben wir ein Drahthindernis gebaut, trotzdem es ganz hell war. Es fiel leichter Schnee. Der Franzmann hat uns trotzdem hübsch in Ruhe gelassen.
Diese Nacht werden wir abgelöst von der Komp., in der ich früher war.
Um die Franzmänner einzuschüchtern schießt unsere Artillerie sehr lebhaft. Sie antworten aber nicht.
Überhaupt sind die Franzosen seit 5 Tagen hier sehr ruhig. Sie sind da von Verdun gekommen und sind froh in Ruhe gelassen zu werden. Vorgestern im Nebel haben sich ein Vzfw. von unserer Nachbarkompagnie und ein frz. Unteroffizier getroffen. Sie haben etwas gesprochen. Dann hat der Franzmann eine Feldflasche mit Wein geholt und sie dem Vfw. gegeben, der ihm dafür 20 Zigarren schenkte. Gerade wollte der Franzose ein Weißbrot holen, als 2 Offiziere von uns kamen und dem Spiel ein Ende machten. Es erfolgte darauf lebhaftes Gewehrfeuer.
Für heute herzl. Grüße
Euer Johann

 

 



Ansicht des Briefes

 

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