Nach Zeitraum suchen

von 
bis 
SUCHE ZEITRAUM
Bestandskatalog PDF

Brief (Transkript)

Bernhard Hensen an seine Schwester am 12.05.1915 (3.2006.4561.3)

 

Brouchy, den 12. Mai 1915.



Meine liebe Elisabeth!
Nicht nur für Deinen lieben Brief vom 5. danke ich Dir heute recht herzlich, wie ich es mir vorgenommen hatte, sondern gleichzeitig auch für die schönen Bonbons oder auf deutsch „Gut guts“, die gestern abend hier ankamen, als einzige Post übrigens, und mich sehr erfreuten. Die gleich gestern abend vorgenommene Probe fiel sehr zu friedenstellend aus! Also nochmals herzlichsten Dank! Das beigelegte Programm von Eurem Fest hat mich sehr interessiert und mein Bedauern über mein Fernbleibenmüssen nur noch verstärkt! Sollten diese Zeilen noch vor der Wiederholung des Festes in Deine Hände gelangen, so nimm nochmals meine besten Wünsche für ein gutes Gelingen des Festes! Hoffentlich laßt Ihr Euch diesmal nicht so bemogeln, wie beim ersten Male!
Zu der gräßlichen Schadteke[?] in Mathematik meinen herzlichsten Glückwunsch! Wie war denn neulich die Klavierstunde, als Onkel Carl so übel gelaunt war? Schön?
Worüber hast Du denn all in Eurem letzten Aufsatz geschrieben? Und wie ist er ausgefallen? Den schulfreien Tag ließt Ihr Euch wohl gefallen, was?
Ich bin hier sehr viel mit dem Unteroffizier Hinget aus Kiel zusammen, einen sehr netten Karl. Heute haben wir hier mal wieder ganz herrliches Wetter. Diese Zeilen schreibe ich wieder Draußen in unserem schönen Garten. Gestern nachmittag habe ich mit Unteroffizier Hinget einen längeren Spaziergang in einem wunderbaren Wald hier in der Gegend gemacht. Was macht unser Garten (in Kiel) denn? Ist da auch schon alles grün? Nun leb wohl, liebe Elisabeth. Grüße bitte Mutter, Vater und Walter von mir. Dir selber sendet viele recht herzliche Grüße
Dein Bruder Bernhard.

 

top