Nach Zeitraum suchen

von 
bis 
SUCHE ZEITRAUM
Bestandskatalog PDF

Brief (Transkript)

Lazarettsangestellte/r(?) an Schwester(?) von Hans Oebel im Januar(?) 1915 (3.2002.9129)

 

ohne Datum (wahrscheinlich Jan. 1915



In Beantwortung Ihres Briefes vom 28/11 der erst nach 5 Wochen in meinen Besitz gelangte, teile Ihnen über den verstorbenen Musk. Oebel folgendes mit.
Schon bei der Aufnahme ins Feldlazarett am 24. Nov. war der Zustand derart, daß die Erhaltung des Lebens ausgeschlossen erschien Der Granatsplitter, der ihn tags zuvor getroffen, hatte eine ausgedehnte Zerreißung der Weichteile u. Knochen des linken Oberschenkels hervorgerufen, der Blutverlust war ein sehr hochgradiger geworden, und zeigten sich, wie das bei Granatverletzungen sehr häufig ist, schon gleich die Zeichen einer tödlichen Blutvergiftung. Der Verstorbene war noch bei Bewußtsein, doch hat er keinerlei Wünsche oder sonstige Angaben über seine Familie bez. Ihre Familie geäußert. Er dachte wohl selbst nicht daß er sterben würde, trotz der schweren Verwundung. es wäre grausam gewesen, ihm die Hoffnung auf das Leben zu berauben. Sanft und schmerzlos ist er verschieden. Auch wie er hier bei uns lag hatte er keine wesentlichen Schmerzen. Als Held ist er für sein Vaterland gestorben am 25.11.14. Die Überführung der Leiche nach Düsseldorf wird sich leider nicht ermöglichen lassen. Indem ich Ihnen meine aufrichtiges Mitgefühl aussprechen dem schweren Verlust, den Sie erlitten, bin ich in aufrichtiger Theilnahme Ihr.

 

top