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Brief (Transkript)

Max Lehmann an seine Ehefrau am 24.10.1914 (3.2002.9042)

 

Östl. Kriegsschauplatz Porozniewo, 24. Okt. 1914.



Liebe Mama!
Hurra! Hurra! Hurra! eben ist das Feldglas eingetroffen. Freue mich unendlich, daß ich es endlich besitze und daß ich noch an den Gemeindevorst. Wersm. telegr. habe. Und dann so ein vorzügliches Glas. Ich weiß nicht wie ich Dir u vor allem Max dafür danken soll. Tue Du es auch Herrn Sollmeyer gegenüber. Mir geht\'s gut und wenn ich einigermaßen Zeit u Ruhe habe schreibe ich längeren Bericht. Schreibe Du mir vor allem wie Du Dich durchschlägst, wenn es absolut nicht geht gib die Wohnung auf. Wie verhält sich Ideal[?] u d. Telt. Sp.K, Soluv[?]. SFr. dem ich einen langeren Bericht m Zeichnung sandte. Die Witterung ist noch erträglich jedoch fällt das Laub sehr stark und die Nächte i d. 12-14 Std. Posten gestanden, noch erträglich. Wir erh. jetzt gute Verpfleg. auch Liebesgaben kommen jetzt an Zig. Zigaretten Speck sogar Rum. Bin auch als Korporalsch.führer tätig, was manchen Gang und Zeit erfordert. Aber auch manche Annehmlichkt. ist damit verbunden. Leider erh. wir neu ernannten Untfz. noch keine Untfz Löhnung. Denke Dir, ich erhielt v. Prenzels 3 Pack. Zig. selbstgeb. Kuchen! Kakao etc. ich weiß nicht was ich dazu sagen soll. Grüße Sie und danke herzlich. Danke auch Tante Hedwig für den Geburtstagskuchen. Nun sei recht tapfer und bis auf Wiedersehen grüßt u küßt Euch herzlich der Papa.

 

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