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Brief (Transkript)

Nichte an Friedrich Pietzsch am 18.09.1916 (3.2002.9029)

 

Spandau, den 18. 9. 16.



Lieber Onkel Fritz!

Im Besitz Deiner Karte aus Feindesland zu meiner Konfirmation sage ich Dir hiermit meinen herzlichen Dank. Eine ganz besondere Freude verursachte mir Deine Gratulation, indem die Karte doch einen wichtigen Moment in deinem Leben festhält und vor allen Dingen auch Du selbst dabei zu sehen bist. Alle Anwesenden haben sich darüber gefreut und lassen sich vielmals bedanken, daß Du lieber Onkel auch an sie dabei gedacht hast, und soll ich Dir viele herzliche Grüße zurücksenden, was ich hiermit getan haben möchte. Außerdem soll ich Dir bestellen, daß ihr die Russen ordentlich heimleuchten sollt, damit doch endlich einmal wieder Frieden wird. Lieber Onkel, zur Kirche waren Großpapa, Tante Toni, Papa, Mama, Else und Felix mit. Tante Lieschen und Erna-Maus sind erst um 12 Uhr nachgekommen zu uns in die Wohnung. Dann haben wir Mittag gespeist und hieranschließend, haben wir unser liebes Großmütterchen auf dem Friedhofe besucht. Als wir wieder heim kehrten, war Tante Tinchen auch schon gekommen und es ging jetzt ans Kaffeetrinken. Onkel Louis war krank und mußte das Bett hüten. Mama hatte Apfel u. Pflaumenkuchen gebacken, welcher uns sehr gut geschmeckt hat, auch haben wir hierbei an Euch Helden da draußen gedacht. Zu trinken hatte Pappa einen Kasten echt Patzenhoferbier und einige Flaschen Wein haben auch daran glauben müssen, auch haben wir nicht vergessen auf Dein Wohl zu trinken. Zum Abendbrot hatte Mama Aale gekocht auch die haben uns sehr gut gemundet.
Nun lieber Onkel will ich schließen und sende Dir die Herzlichsten Heimatgrüße Deine
kleine Nichte Meta
Hast du die Karte mit den Unterschriften schon erhalten?

 

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