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Brief (Transkript)

Otto Weiß an seine Ehefrau am 21.04.1917 (3.2002.9018)

 

Im Felde, 21. April 17.



Liebes Luisle! Deinen Brf. vom 15. habe ich gestern abend erhalten. Gleichzeitig erhielt ich 2 Packete mit Waffeln & Fleisch, danke Dir. Laß nur etwas nach mit Packeten, es ist zuviel so, werde nicht fertig damit. Arbeitete gestern & heute wieder am alten Platze. Die Arbeit an sich wäre nicht schlimm, aber der weite Weg macht einen kaput. Gestern abend spielte wieder die Musik neben unserem Quartier, während oben im Städtchen eine Granate um die andere einschlug. Die Musik spielte aber ruhig weiter. Als sie aufhörten gingen wir hinauf & besahen uns den Schaden. An einem Haus war eine ins Dach gefahren & hatte es fast herabgerissen. Ein […]häuschen warf es über die Straße hinüber vor das Quartier unserer 1. Komp. Wenn die Granate einige Meter weiter gegangen wäre hätts ihnen können übel bekommen. Einige andere sind in Hinterhäuser gefahren, in einem hat es dem Burschen von einem Major den Kopf abgerissen & einige andere verwundet. Da wo die erste hinein ist waren 4 Soldaten & 4 Zivilisten drin & hat keinem etwas getan. Das Wetter ist seit einigen Tagen ordentlich, es ist immer ein wenig nebelich, was für uns ein Vorteil ist. Wir marschieren wirklich morgens um ½ 6 Uhr (neue Zeit) ab, um ½ 5 stehen wir auf. Gearbeitet wird bis ½ 12 Uhr. Gestern erhielt jeder eine Sparkarte mit 5 M Kantineüberschuß. Habe sie f. die […] Sparkasse Gensingen ausstellen lassen. Morgen ists schon wieder Sonntag, da dürfen wir wahrscheinlich nicht arbeiten.

 

 



Ansicht des Briefes

 

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