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Brief (Transkript)

Otto Weiß an seine Ehefrau am 09.10.1916 (3.2002.9018)

 

Im Feld, den 9. Oktober 16.



Liebes Luisle! Habe soeben zu Mittag gegessen Griessuppe & Kartoffelgemüse. Sitze jetzt im Schützengraben, da ist es windstill, u. rauche eine Zigarre. Haben Vormittag unser Stück vollens ausgehoben, es ist etwas tiefer, als ich groß bin, ohne die ausgeworfene Erde. Die muß jetzt noch geebnet werden. Es ist heute auch wieder trüb, geregnet hats aber noch nicht. War gestern abend mit Scheible noch beim Bier. Gunzler[?] kam dann auch noch. Er brachte einen alten Kaffeehafen[?], es fehlt an Gläser. Die Bayern hatten gestern ein Fest. Man hörte die Musik spielen bis es nacht wurde. Das sind lustige Kerls. Letzthin sah ich abends zu, wie sie einen Schuhplattler tanzten. Einer spielte Zitter dazu. Es ging dann aber einigen zuletzt der Schnauf aus. Gestern & Vorletzte Nacht war wieder heftiges Trommelfeuer, wahrscheinlich an der Somme. Vergangene Nacht hats wieder nachgelassen. Hier herum ists ruhiger, da fallen […] einzelner bei nacht steigert sichs aber meist auch. L' Luisle! Wir haben müssen schon wieder umziehen heute abend, aber nicht in die Baracke sondern in das Quartier wo die Bayern waren, die sind weg gekommen. es sind auch nur Scheunen & Ställe, aber es ist doch eine Decke oben, & Bettstellen da. Wir haben sogar Leinsöche[?] & Kopfpolsterbezüge gefaßt. Wir haben den ganzen Abend Arbeit gehabt, mit Umziehen & Einrichten. Sei nun herzl. gegrüßt v. D. Otto.

 

 



Ansicht des Briefes

 

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