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Brief (Transkript)

Otto Weiß an seine Ehefrau am 25.9.1916 (3.2002.9018)

 

Frankreich, 25. Sept. 16.



Liebes Luisle! Arbeiten heute am Drahtverhau in einem Wald ½ Std. vom Quartier entfernt, haben wirklich Mittagpause. Vor einer halben Stunde hat [...] die Goulaschkanone gebracht Inh: gelbe Rüben. Das Wetter ist heute sehr schön, man liegt deshalb in dem Schatten in der Pause. Jetzt gehts wieder an die Arbeit.
Nun ists Feierabend. Bis 5 Uhr arbeiten wir. Zum Nachtessen gabs heute Tee, Marmelade, Butter, auch Zigaretten, Zigarren & Tabak gabs heute abend. Es sitzt jetzt die halbe Komp an einem Rain & schreibt, andere waschen oder waschen sich selbst. Liebes Luisle! Wie geht es Dir? Es ist immer noch keine Post gekommen, man ist ganz von der Welt abgeschnitten. Habt ihr auch so schönes Wetter? Zeitung bekommt man auch keine mehr. Soeben fährt ein Eselgespann vorüber, die 2 Kerle springen wie 2 Pferdchen. Weiter drüben spielen die Preußen Fußball, von der andern Seite hört man Militärmusik. Bier erwischt man auch hie & dar. [...] kann man haben, soviel man will, es ist eine Fabrik im Ort. Schreibe dann morgen eine Karte von der Stadt, wo wir vorher waren Noyon. Die Adr. ist jetzt auch länger geworden, schreibe sie dann hinten hin. Hoffentlich bekommt man morgen auch Post.
Sei nun herzl. gegrüßt v. Deinem
Otto.

 

 



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