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Brief (Transkript)

Fritz o.A. an seine Mutter am 18. September 1916 (3.2002.9014)

 

Westen 18.9.16



Liebe Mutter
Den Brief von Lotte gestern erhalten. Die schreibt ja ganz schön, aber in meiner Ehe möchte ich nicht noch Ratschläge, überhaupt so weise wie von meiner Schwester haben. Was meine Frau erzählt hat, stimmt nicht ganz, auch hat sie viel vergessen, warum der letzte Brief so lautet. Jedenfalls, ihr bekommt Dreck[?] in Berlin und ich habe garnischt[?]. Wer sagt Euch denn, daß mir meine Frau so viel schickt. Meine Frau hat [...] Essen 50M monatlich, 30M nicht 15. Unterstützung, das sind 80M. Eine Wohnung will Sie sich einrichten und die Miete bezahlen. Aber Ihr Mann, der muß einfach auskommen mit die Büchse Ölsardinen im Monat, Ne[?], nee[?], so rosig ihr Euch die Sache denkt, ist sie denn doch nicht.
Zudem krieg ich wenn schon einen Brief solch schlechten, daß ich eben nicht mehr schreibe. Also grämt Dich nicht hier giebt es soviel Elend, das ich daran absolut nicht weicher werde. Ihr wißt garnicht, was heißt hier draußen Soldat zu sein.
Ich will bloß meinen Kopf retten darum staunt Ihr nach dem Krieg was man nicht alles kann.
Besten Gruß u. Dank Fritz

 

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