Brief (Transkript)

Philipp Franzen an seine Eltern am 11.8.1811 (3.2012.413)

 

Brüklen d. 11ten August 1811 (Brügge?; Brüssel?)

Herzvielgeliebte Eltern und Bruder ich kann nicht unterlaßen ein paar Zeilen an euch zu schreiben das ihr doch wißt wo ich seye den Brief wo ihr mir geschickt habt habt mit der Carlien (?) hab ich in Amsterdam richtig erhalten und daraus ersehen das ihr noch alle Frisch und Gesundt seyed welches mich sehr erfreuet hat was mich anbelangt seye Gott sey Dank auch noch Frisch und Gesundt so lang als Gott will, aber die Carlien war all ob der Brief kommen ist wenn ihr so gut wärt und that mir noch zwey Groschen Thaler schicken denn will ich mich mit behelfen bis Christag denn bey dem Langendörfer hab ich mir 8 Franken gelehnt dem muß ich sie wieder geben und meine Uhr hab ich versetzt gehabt vor 9 Franken und in Amsterdam seyn wir wieder verschanschiert unter anderm Bataliohn Da mußt ich mir wieder 9 Franken lehnen um meine Uhr zu lösen da könnt Ihr denken wie viel ich noch hab
Ich muß auch noch etwas zwischen tun das ich den Johannes Katole (?) angetrofen hab in Bisanso (Besançon) 5 täg darvor ob mir fort seyn das war der einzige den ich angetrofen hab die ganzezeit den zweyten July seyn wir vort von Bisanso den 3 August seyn wir in Holandt angekommen da liege wir bey den Bauern auf den Dorf da get es so wie es geht Weiter weiß ich nicht schreiben Als ich grüß auch viel Sansent (?) Miral (?) Vatter Mutter und Bruder Alle Gute Freunde Bekannte Verwanden und unsern Haußmann
Atres
Die Adres macht an das 3 Bataljon 2 Compagnie 56tes Regiment

(Zusatz)
[…]
Die Vollmacht habenz nicht mehr unterschreiben können lasen denn die Ofenzier (?) von unser Bataljon seyn alle fort pp.

Philipp Franzen

 

top